Embodied Arts

...Dem Begriff Embodiment begegnen wir zurzeit vermehrt in der Tanz-, Therapie- und Bewegungsszene. Es gibt viele Angebote, die die Einheit von Körper und Geist betonen. Embodiment im Sinne von durch den Körper erlebtem Bewusstsein. Sie sprechen die so ersehnte Verbundenheit mit sich als ‚Ganzheit’ an, auch als Gegengewicht zur zunehmenden Selbstentfremdung in unserer Welt. Dieses Bedürfnis hat sich in der Pandemie noch verstärkt. Unsere durch Informationen überflutete Lebensweise – auch schon davor! – hat uns ein Leben mit Abstand und Trennung bewusst gemacht; wir vermissen zunehmend jegliche Art der Verbundenheit... und diese kann durch die Kunst erfahrbar werden. 

 

Wie könnte man ‚embodied art‘ beschreiben? 

Es ist kein ‚Gebrauchen’ des Körpers als Mittel, als Vehikel oder als Formsprache. Kein sich selber zum Material erklären und auch nicht alleinig den Raum durch die eingesetzte Materialität festschreiben. ‚Embodied art’ bringt – im Zusammenklang der ganzen Person in Zeit und Raum – den Prozess des Tuns auf einen Nenner. Sie ist unmittelbar und auch unausweichlich. Ich benutze dafür an anderer Stelle den Begriff ‚IS-ness’. Es ist. 

Für den Betrachter stellt sich eine Direktheit der Rezeption ein, die ihn jenseits seines Intellekts anspricht – diesen jedoch nicht ausschließt. Es ist wie ein Geschehen, bedarf keiner Referenzialität und deutet nicht auf etwas Anderes, Darüberhinausgehendes hin, ist also sein eigenes Universum. Man kann auch sagen, dass ‚embodied art‘ ein Feld kreiert, indem die Grenzen fließend sind und die Dinge alle in Beziehung zueinander stehen.

 

Andrea Morein, 2020

 

2021 u.a. Kuration und Beteiligung an Gruppenausstellung ‚M-bodi-ment-A‘ im Projektraum des Deutschen Künstlerbundes, Berlin.

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