Ausstellungsdauer: 22. November – 21. Dezember 2024
Vernissage: Donnerstag 21. November, 18 – 21 Uhr
Finissage: Samstag, 21. Dezember, 16 – 19 Uhr
Öffnungszeiten:
Donnerstag – Samstag 16:00 – 18:00 Uhr
oder nach telefonischer Vereinbarung
Seit dem 7. Oktober 2023 leben wir in einer anderen Welt, in der Zeit und Raum sich scheinbar auflösten. Der Wert von Menschenleben in völlig neuen Kategorien verhandelt wird. Seither gibt es verschiedene Kategorien für ‚Opfer‘. Die Massakrierten und die Geiseln auf der einen Seite und die unzähligen Toten und Verletzten in Gaza und in Beirut auf der anderen. Es werden Zahlen aufgerechnet, anstatt die Antwort nach einer friedlichen Lösung zu suchen.
Wie gehen wir mit dem Schmerz, der Trauer, den Schuldgefühlen, der allgemeinen Verunsicherung um? Diese Themen sind ja nicht neu, haben einen langen Vorlauf von Verletzungen, Verlusten und Traumata in den Generationen vor JETZT.
Diese Ausstellung benennt keine Schuldigen und positioniert sich nicht ausdrücklich politisch; sie zeigt, wie Künstlerinnen verschiedener Generationen – Überlebende der Shoah der ersten und zweiten Generation – sich über das künstlerische Gestalten ihrer Erlebnisse und Erfahrungen eine Möglichkeit schaffen, diese in Bildern sprechen zu lassen.
Varda Getzow, geboren in Jaffa, Israel, lebt und arbeitet seit 1983 in Berlin.
Ihr Werk umfasst Zeichnungen, Skulpturen und Installation. Ausbildung an der Royal Academy Den Haag, Holland, an der School of Graphics und der Kalisher School, Tel Aviv, Israel. 1982 Stipendien an der Cité Internationale des Arts, Paris, Frankreich und 1994/5 DAAD an der Whitechapel Art Gallery, London. Einzelausstellungen u.a. Plaszow Memorial Museum, Krakau, Polen, 2022; Forum Jacob Pins, Höxter, 2019; Dom zu Schwerin, 2011; Haus am Kleistpark Berlin, 2008; Neue Synagoge Berlin, 2001; Gruppenausstellungen u.a.: Kolbe Museum, Berlin, 2011; Marco Museo di Arte Contomporanea, Rom, 2006; Petach Tikva Museum, Tel Aviv, 2005; Yad Vashem, Jerusalem, 2005. Werke in Sammlungen u.a. Israel Museum, Jerusalem; Centrum Judaicum Neue Synagoge, Berlin; Kupferstichkabinett, Berlin; British Museum, London.
Elsa Pollak, geboren 1911, Slowakei; starb 2006 in Israel.
Studierte Kunst und Keramik in Wien. 1944 wurde sie mit ihrer gesamten Familie nach Auschwitz deportiert und 1945 im Frauenlager Lenzing in Österreich befreit. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs studierte sie bei dem Künstler und Bildhauer Kurt Goebel in Wien. 1962 wanderte sie nach Israel aus und ließ sich in Herzliya nieder. Elsa Pollak schuf viele monumentale Keramikskulpturen mit Bezug zu Auschwitz und der Shoah, die bis heute im Ghetto Fighters‘ Museum im Norden Israels ausgestellt sind. Die Schuhinstallation „Alles was blieb…“ wurde 1998 aufgebaut und war bis vor kurzem im Yad Vashem Museum in Jerusalem zu sehen. 1991 erhielt sie den Sussman-Preis für Künstler, die den Holocaust darstellen, verliehen von Yad Vashem.
Andrea Morein *1950 Wien, lebt in Berlin
Interdisziplinäre Künstlerin und Kuratorin mit den Schwerpunkten Embodied Art, Collage, Fotografie, gestischem Zeichnen. Sie untersucht, wie die persönliche Erfahrung der eigenen Geschichte erweitert und in ein größeres Gefühl von Gemeinschaft und Geschichtlichkeit eingebettet werden kann. Gründung des Projektraums ODALISQUE, Berlin 2021. Ausstellungen u.a.: Axel Obiger, Berlin, 2024; Projektraum Odalisque, Berlin 2022/23; Projektraum des Deutschen Künstlerbundes, Berlin, 2021; Kunstraum 21, Bonn 2016/2013/2010; Internationale Photoszene, Köln, 2019; Bauhaus Center, Tel Aviv, 2014; Kibbutz Gallery, Tel Aviv, 2012; Artists‘ House, Tel Aviv, 2009; Jüdisches Museum Wien, 2008; Museolaboratorio, Citta S:Angelo, Italien, 2005; Goethe Institut Brüssel, 2005; artothek Köln, 2004; Kunstmuseum Bochum, 2003; Frauenmuseum Bonn, 2002