Katja Pudor – The Inner Voice

Harriet Groß

Collapsing Orders  

Ausstellungsdauer: 12. April – 11. Mai 2024

Vernissage:  Donnerstag 11. April, 18 – 21 Uhr

Finissage:    Samstag, 11. Mai, 16 – 19 Uhr

 

Öffnungszeiten: Donnerstag – Samstag 16:00 – 18:00 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung

 

Gallery Weekend: Fr 16 – 18 Uhr, Sa 16 – 19 Uhr, So 15 – 18 Uhr


Harriet Groß ist Zeichnerin. Mit der Linie als Ausgangspunkt untersucht sie Grenzen als Schwellen, die sie als Möglichkeitsräume auffächert.

 

In ihren neuen Arbeiten für die Ausstellung Collapsing Orders fokussiert sie sich abermals auf den Begriff der Störung: der Störung von Ordnungen, die überall um uns herum ins Wanken geraten bis zum Zerreißen. Der Riß bleibt sichtbar, doch einer Verhärtung durch Emotionen, wie der vom Hass geleiteten, möchte Groß eine gedankliche Beweglichkeit entgegensetzen, weg von den Folgen einer sich abzeichnenden gesellschaftlichen Polarisierung und einem schwarz-weiß Denken.

 

Ihre Lentikulardrucke aus der Serie „Fratzen“ sind als Reaktion auf das Massaker und die Gräueltaten der Kriege entstanden. Fratzen der Entmenschlichung, entwickelt aus Aufnahmen ihrer Werkgruppe „Interferenzen“, überlagern sich mit aufbrechenden Oberflächenrastern.

 

Je nach Betrachterstandpunkt treten aus den Grautönen unterschiedlich lesbare Bilder hervor. Gleich einem Glitch, einem Gleiten, beschreibt dies unser Empfinden keinen Halt mehr zu finden. Die Moniergittern der Raumzeichnung können ihrem ursprünglichen Zweck folgen und der Stabilisierung dienen, einem Schutz; doch können sie auch für erstarrte Ordnungen und Ausgrenzung stehen, je nach Lesart des Betrachters. 

 

Wie kann man Chaos und Ordnung erneut in ein Gleichgewicht bekommen, wenn sich alles im Fluss befindet? Beide sind nur mit dem Konzept des je anderen denkbar. Groß interessieren die Zwischentöne, die durch Störungen sichtbar werden können, ein gedankliches Pendeln, das Akzeptieren des je Anderen, es stehenlassen und denken zu können. Dies wäre „ Im Fluss sein“ positiv gedacht, ganz im Sinne Michel Serres.



Biografie

Harriet Groß ist eine in Berlin lebende bildende Künstlerin, die in den Bereichen Zeichnung und Installation arbeitet. Sie erhielt ihren Meister der Bildenden Kunst an der Hochschule der Künste Berlin 2002 und einen Abschluss in Medizin an der Freien Universität Berlin 1994. Sie ist Mitbegründerin des Projektraums Axel Obiger, den sie seit 2009 gemeinsam mit befreundeten Künstlerinnen und Künstlern betreibt. Für ihre Arbeit erhielt sie zahlreiche Förderungen und zeigt sie regelmäßig in Einzel- und Gruppenausstellung.

 

www.harrietgross.com